Flucht einst und jetzt

Ein gemeinsamer Programmschwerpunkt der Freien Radios in Österreich beleuchtet Fluchtbewegungen aus und nach Europa, aber auch innerhalb Europas einst und jetzt.

Am Nationalfeiertag, Mittwoch, 26. Oktober 2016, von 08:00 bis 18:00 Uhr.

Alle Sendungen können Sie ab Di, 25.10. auch in der Radiothek der Freien Radios nachhören.

 

08:00-09:00
Freirad – Innsbruck
Flucht und Forschung – Lernen aus der Vergangenheit?
Drei Interviews mit ExpertInnen unterschiedlicher Fachbereiche: 1. Flucht und Migration nach der Auflösung des  K&K-Vielvölkerstaats und die Auswirkung auf verschiedene Sprachgruppierungen bzw. Ethnien. 2.  Stellenwert und (historischner) Zusammenhang von Sprache und Flucht & Vertreibung. 3. Erinnerungskulturen – eine Sammlung von Objekten und Geschichten der Migrationsgeschichte. Sendungsgestaltung: Carolin Vonbank, René Foidl, Michael Haupt.

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09:00-10:00
Radio Helsinki – Graz
Fluchtbewegungen: Fliehen, Schleppen, Schleusen
Manfred Wieninger erzählt im Roman „Die Banalität des Guten“ von Feldwebel Schmid, dem ersten ehemaligen Wehrmachtsangehörigen, der von der Holocaust-Erinnerungsstätte Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ ausgezeichnet wurde. Daniel Zipfer erzählt in „Eine Handvoll Rosinen“ von Flüchtlingen, Schleppern und Asylbürokraten in Österreich.heute. Sendungsgestaltung: Barbara Belic

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10:00-11:00
Radio FRO
Flucht, Vertreibung und Neubeginn
1945/1946 wurden etwa drei Mio. Sudetendeutsche aus der Tschechoslowakei unter Androhung und Anwendung von Gewalt zum Verlassen ihrer Heimat, in der ihre Vorfahren Jahrhunderte gelebt hatten, gezwungen oder sind vorher geflüchtet. Ebenso erging es Donauschwaben und Banatern im ehemaligen Jugoslawien bzw. Ungarn. In der Sendung berichten Zeitzeuginnen von Flucht und Vertreibung im Kindesalter, später Geborene geben Erzählungen ihrer Mütter und Väter wieder. Frauen erinnern sich an das Zusammenleben mit damals Vertriebenen/Geflüchteten. Der Verlust der Heimat ist auch Drama unserer Zeit und lässt sich nicht ausblenden: Ein Blick nach Lesbos und Worte von
Asylwerbern zeugen davon. Sendungsgestaltung: Elfriede Wohlschlager

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11:00-12:00
Radiofabrik
Über „Wirtschaftsflucht“ AUS Österreich und Menschen, die kommen, um zu bleiben.
Der Blick zurück zeigt, dass Österreich schon immer sowohl Ein- als auch Auswanderungsland war und dass wir für eine zukunftsfähige Entwicklung unserer Gesellschaft ein respektvolles Miteinander brauchen. Wir sprechen mit ExpertInnen über Fluchtbewegungen in der Zwischenkriegszeit aufgrund ökonomischer Zwänge, sowie über Herausforderungen für die gegenwärtige Flüchtlingshilfe. Sendungsgestaltung: Patrick Bohn, Susanne Höll, Su Imhof, Karo Lehner.

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12:00-13:00
Freies Radio Freistadt
Das verschwundene Sudetenland
Ungefähr drei Millionen „Sudetendeutsche“ wurden 1945/1946 aus der Tschechoslowakei vertrieben. Die historischen Grundlagen des Konflikts zwischen Deutschen und Tschechen und die Eskalation der sogenannten „Böhmischen Frage“ versucht Christoph Lettner, Geschäftsführer vom „Green Belt Center“ in Windhaag bei Freistadt zu beleuchten.

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13:00-14:00
Freies B138
Was bleibt? 25 Jahre Flucht nach den Jugoslawien-Kriegen
In der Sendung werden verschiedene Blickwinkel auf die Flucht in den 1990er Jahre auf Grund der Jugoslawien-Kriege eingenommen. Es werden auch Unterschiede und Gemeinsamkeiten zur heutigen Fluchtbewegung gezogen. Am Ende gibt es noch eine Fluchtgeschichte vom Balkan nach Österreich aus der Zeit des zweiten Weltkriegs.

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14:00-15:00
Campus & City Radio 94.4
Schriftstellerin Luna Al-Mousli hat ihre Kindheit in Damaskus verbracht. Vor 12 Jahren begann ihre Reise in ein neues Leben. Asylkoordinator Herbert Langthaler danach im Gespräch zu den unterschiedlichen Bedingungen für nach Österreich Geflüchtete in den letzten 25 Jahren und Fluchtbewegungen im Laufe der Zeit. Den Abschluss des Beitrags bildet eine aktuelle Flucht-Aufarbeitung von Betroffenen: ein Schattentheater als Hörspiel. Sendungsgestaltung: Maggie Haslinger-Maierhofer

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15:00-16:00
Radio ORANGE 94.0 – Wien
Willkommen unter der Bedingung, dass…
In heutigen Debatten rund um Fluchtbewegungen wird oft an Österreichs Unterstützung von Flüchtlingen aus ehemals kommunistischen Ländern erinnert. Einerseits wird argumentiert, dass sich Österreich bereits unter schwierigeren Bedingungen aufnahmebereit gezeigt hat, andererseits argumentieren andere mit Rückgriff auf das gleiche Beispiel, dass die Republik wirklichen Schutzsuchenden hilft, nicht „Wirtschaftsflüchtlingen“. Zweifellos bilden die Ereignisse aus der Zeit des Eisernen Vorhangs den Gründungsmythos der 2. Republik. Ob zurecht – mit dieser Frage beschäftigt sich die Sendung von ORANGE 94.0.

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16:00-17:00
Radio Freequenns
In der Mitte und am Rand
Das steirische Ennstal lag immer und liegt auch jetzt noch weitab der Metropolen und nationaler Grenzen, aber auch der umkämpften Fronten der beiden letzten Kriege. Dennoch haben sich häufig Menschen in dieser fernen Gebirgsregion niedergelassen, seien es die Ausgebombten aus Wien, Linz etc. (Gespräch mit dem Autor Martin Pollack), DPs (displaced persons) nach dem 2. WK oder die gegenwärtig Asylsuchenden aus Vorderasien …

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17:00-18:00
Freies Radio Salzkammergut
FLUCHTPUNKTE – Literarische Miniaturen aus dem Exil
Die Sendereihe vom Freien Radio Salzkammergut stellt SchriftstellerInnen vor, die ihre Sprachheimat verlassen haben. Die literarischen Miniaturen widmen sich den sprachlichen, geographischen und  geschichtlichen  Fluchtpunkten vertriebener und geflüchteter  LiteratInnen. Bruno Schwebel floh in den 1930er Jahren vor dem  Nationalsozialismus aus Österreich. Ruth Weiss verließ das  nationalsozialistische Deutschland. Österreich wurde für sie nur  Zwischenstation auf ihrer Flucht.

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