In der Türkei war unsere Integration relativ einfach

Eva Marie Jelken wurde 1982 in Wels geboren. Beide Elternteile stammen aber aus Deutschland. Im Alter von etwa 7 Jahren zieht die Familie für einige Jahre in ein türkisches Dorf. Obwohl die Erwachsenen von der Dorfbevölkerung stets als „Touristen“ angesehen wurden, waren die Kinder rasch ein Teil der Dorfgemeinschaft und gingen so gut wie in allen Häusern ein und aus. Die türkische Zeit erinnert Eva Marie als schönen, wenn auch nicht unbeschwerten, Zeitabschnitt ihres Lebens.
Diese „türkische Prägung“, so Eva Marie, hat sie auch nach Österreich mitgenommen und nach wie vor sieht sie diese als Teil ihrer Persönlichkeit. Dennoch begreift sie sich – trotz ihres deutschen Passes – vor allem als Österreicherin und musste dazu auch einen Teil ihrer „türkischen Prägung“ wieder ableben.
Behalten hat sie aber ein tieferes Verständnis in muslimisch geprägte Kulturen. „Das sind für mich keine Fremden“, meint Jelken im Gespräch mit Andi Wahl. Dies ermöglicht es ihr auch immer wieder Brücken zu schlagen wenn Unverständnis herrscht. Eine Kompetenz die sie auch beruflich nutzen kann. „Wenn es hier Fronten gibt“, so Jelken, „dann entstehen diese auf  beide Seiten.“ Es seien nicht nur Österreicher_innen die Vorurteile gegen den Islam hätte, sondern auch islamisch geprägte Kulturen hegen Vorurteile gegen das Christentum. Das, so Jelken, würde sich gegenseitig begünstigen.
An Österreich gefällt Eva Marie die Landschaft, die Mentalität und die Lockerheit. Was sie aber stört ist die fehlende Großzügigkeit und die mangelnde Gastfreundschaft der aktuellen Regierung.

Die Musik der Sendung stammt von Frank Zappa: „Strictly Genteel, A Classical Introduction“

Sendetermine
Mittwoch, 30. Dezember, 10.00 Uhr
Donnerstag, 31. Dezember, 15.00 Uhr

Diese Sendung nachhören.

Eva Marie Jelken im Studio des Freien Radio Freistadt

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