Durch das Jahr mit Hildegard

Jetzt im April sehen wir, wie die Natur alle Kräfte mobilisiert. Nicht einmal das wechselhafte Aprilwetter kann sie wirklich bremsen. Langsam wird es grün und es beginnt zu Blühen. Bäume wie Blumen und Kräuter. Wie wir diese Energie – diese Grüne Kraft der Frühlingskräuter – für uns nutzen können, damit werden wir uns in dieser Folge beschäftigen.
Und natürlich genauer anschauen, was uns Hildegard von Bingen zum April zu sagen hat. Sie bezeichnet ihn ja als Duftmonat.

Waltraud Müller, Foto: FRF

Sendezeiten:
Mi, 12.04. um 15:00
Do, 13.04. um 10:00
und hier zum Nachhören

Rezepte aus der Sendung

Lebenselixier namens Frenette
Man nimmt 1 l Weißwein, 1-2 Handvoll junge, frische, noch rötliche Eschenblätter. Es können auch junge Triebe oder Früchte verwendet werden.
Die Pflanzenteile der Esche werden mit einem Messer zerkleinert und mit dem Wein aufgegossen. Die Mischung lagert man nun verschlossen für eine Woche dunkel und eher kühl. Der Wein sollte täglich geschüttelt und nach einer Woche abgeseiht werden. Als Kur trinkt man täglich zwei bis dreimal ein kleines Likörglas davon. Blattmehle aus sehr jungen Baumblättern. Dafür nimmt man junge, zarte Blätter von Linde, Hasel, Buche, Ulme oder anderen Bäumen. Die Blätter werden gut getrocknet und fein gemahlen. Entweder in einer Kaffeemühle oder einer geeigneten Küchenmaschine.

Birken-Haarspülung:
stärkt das Haar und fördert den Haarwuchs. Dazu brauchen wir
1 Handvoll Birkenblätter, 500 ml Apfelessig, 1 EL Honig, ¼ l Wasser und 1/2 TL Salz.
Die Birkenblätter werden grob zerkleinert und mit den anderen Zutaten in ein großes Schraubglas gefüllt. Alles mit einem Pürierstab fein mixen und eine Woche am Fensterbrett ausziehen lassen. Durch einen feinen Filter abseihen, in Flaschen füllen und bei Bedarf verwenden.

Haarwasser:
1 Handvoll Brennnesselblätter, ¼ l Birkensaft, 100 g geschnittene Klettenwurzel und ½ l hochprozentiger Rum zusammenmischen und zugedeckt 10 Tage warm ziehen lassen. Abfiltern und täglich in die Kopfhaut einmassieren.

Schnupfen Elixier:
Dazu übergießt man 1 TL frische oder getrocknete Rosenblütenblätter, mit 1/4l heißem Wasser und lässt das 10 Minuten ziehen. Abseihen und 2 TL Melissengeist dazugeben und mit 2 TL Honig süßen.

Kräuter-Topfen-Schnecken:
Teig: Blätterteig oder Pizzateig
Fülle: 250 g Topfen, 1 Zitrone (Abrieb), 1 Bund Petersilie, 2-3 Handvoll Kräuter nach Wahl, Salz und Pfeffer
Petersilie und Kräuter fein hacken, eventuell kurz anschwitzen oder frisch verwenden und mit den restlichen Zutaten vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünn ausrollen und mit dem Kräutertopfen bestreichen. Die Ränder mit Ei bepinseln und fest zusammenrollen. Fingerdicke Stücke von der Rolle abschneiden, mit der Schnittfläche nach oben auf ein Backblech legen, mit dem restlichen Ei bestreichen und bei 170 °C ca. 20 Minuten lang backen. Aus dem Rohr nehmen und die Bärlauch-Topfen-Schnecken mit etwas Salz bestreuen und servieren.

Löwenzahnessig:
200 ml hellen Balsamico oder Apfelessig, 1 Hand voll frischer Löwenzahnblüten ohne Kelch (gezupft)
Die Blüten in den Essig geben & mind. 3 Wochen stehen lassen. Ergibt gefiltert einen belebenden & aromatischen Essig mit blumiger & leicht bitterer Note. Für alle Salate gut geeignet. Stärkt die Leber.

Quellen und Buchempfehlungen:
Physica – Heilsame Schöpfung – Die natürliche Wirkkraft der Dinge, Hrsg: Abtei St. Hildegard, Eibingen, ISBN: 978-3-87071-271-6
Die Hildegard – Pflanzen – Apotheke, ISBN: 978-3-7462-4949-0
Heilen mit Hildegard, ISBN: 978-3-7995-0568-0
Hildegardmedizin für alle Tage, ISBN: 978-3-86820-240-3
Das Heilwissen der Hildegard von Bingen, ISBN: 978-3-8338-3602-2
Große Hildegard-Apotheke, ISBN: 978-3-7171—1119-1
Die Kräuter in meinem Garten, ISBN: 978-3-902134-79-0
Zeitschrift NATUR&HEILEN

Weitere Infos:
Kontakt für Kräuterführungen und Workshops: waltraud.gadermaier@gmx.at
Ausbildung mit Waltraud Müller in Linz und Wels: https://www.wifi-ooe.at/kurs/0861-lehrgang-zum-diplomierten-heilkraeuterpaedagogen


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