Al Anon: „Selbstachtung“

Für das Jahr 2025 haben wir verschiedene Themen ausgewählt, über diese zu sprechen uns wichtig erscheint.
Im Zwölf Schritte Programm der Selbsthilfegruppe für Angehörige und Freunde von AlkoholikerInnen teilen Johannes, Sofia und Susanne im August ihre Gedanken und Erfahrungen zum Thema „Selbstachtung“.
Was bringt den Partner eines Alkoholikers letztlich dazu, bei Al-Anon Hilfe zu suchen?
Ein wichtiger Faktor ist das Bedürfnis nach Bestätigung, das Bedürfnis endlich sicher zu wissen, dass wir für das Trinken des Alkoholikers nicht verantwortlich sind.
Wir wissen, dass wir mit hinuntergezogen werden, meist durch das Schuldbewusstsein und die Selbstvorwürfe des Alkoholikers. Das hat uns auch den letzten Rest von Selbstachtung genommen. Wir kommen zu Al-Anon als ein „Niemand“ – und möchten doch so verzweifelt gern „Jemand“ sein.
Wir suchen nicht so sehr den Beifall und das Lob der anderen, sondern wir suchen nach dem inneren Vertrauen, dass wir gleichberechtigt sind und Respekt verdienen. Wir müssen lernen, dass wir ein Recht als Individuum haben, ganz gleich, wie niederschmetternd die Lage zu Hause auch sein mag.
Die Wiederherstellung unserer Selbstachtung ist eine der Hauptaufgaben in Al-Anon. Damit ist nicht gemeint, dass wir uns zu großen Egoisten entwickeln sollen. Indem Al-Anon uns hilft, uns so zu sehen, wie wir wirklich sind, lernen wir, unsere guten Eigenschaften zu erkennen. Durch dieses Wissen gelingt es uns, zu kraftvolleren und besseren Persönlichkeiten zu werden.